Bericht
über die Jugendversammlung der Deutschen Schachjugend 2009
Passau: 07.03.2009 bis 08.03.09
Im Rahmen der LEM 2009 in Wandlitz wurde beschlossen, dass es notwendig ist,
dass an der o.g. Versammlung neben der Jugendsprecherin auch jeweils ein
Vertreter der Trainer/ Übungsleiter sowie ein Vertreter der Elternschaft
teilnimmt, um auf die spezifischen Interessen der Nachwuchsspieler des LSBB bei
Deutschen Meisterschaften zu verweisen. Besonders wichtig war den
Brandenburgern, dass der Antrag 2 des Vorstandes der DSJ in der Fassung vom Feb.
2009 (Verpflichtung zur zwangsweisen Unterkunft im Sauerlandsternhotel im
Zusammenhang mit der Teilnahme an der DEM des Nachwuchses in Willingen) von den
Teilnehmern der Vollversammlung abgelehnt wird. Mit dem entsprechenden Mandat
von Teilnehmern bzw. deren Eltern, die sich zum Sachverhalt äußerten, sowie
vom Präsidium des LSBB nahmen Carolin Wolf (Jugendsprecherin), Kristine
Pews (Vertreterin der Trainer/ Übungsleiter), Wolfram Pohl (Vertreter
der Elternschaft) an der o.g. Veranstaltung teil. Insgesamt waren Vertreter aus
allen Bundesländern, außer Berlin, Hamburg und Bremen auf der
Jugendversammlung anwesend. Nachdem die formellen Punkte der Jugendversammlung,
Eröffnung bis Wahlen zum neuen Vorstand der DSJ abgearbeitet waren (u.a. wurde
ein neuer 1. Vorsitzender, Christian Warneke und ein neuer
Finanzreferent, Jan Salzmann, gewählt) ist über den Antrag I (Anti
Doping) an die Jugendversammlung am späten Nachmittag des 07.03.09 beraten und
anschließend abgestimmt worden. Dopingkontrollen werden bei der DEM 2009 in den
Altersklassen U 18 und U 18 w durchgeführt. Das Kotrollprocedere sowie mögliche
Konsequenzen bei positivem Befund wurden erläutert. Über einige verbotene
Substanzen (u.a. Cannabis) und deren Nachweismöglichkeit wurde detaillierter
informiert. In den nächsten Tagen werde ich mich an die jeweiligen
Schachsportler bzw. deren Betreuer, die an der DEM teilnehmen bei der DEM
wenden, um konkrete Einzelheiten für die kommende DEM zu erläutern. Die
Mitglieder der Jugendversammlung bekannten sich eindeutig/ einstimmig zu einem
dopingfreien Schachsport. Ich empfehle dem Schachnachwuchs des Landes spätestens
auf der nächsten LEM den Sachverhalt im Rahmen eines Seminars mit allen
Jugendlichen ab U16 und älter zu erörtern, um auf die Gefahren/ Konsequenzen
im Zusammenhang mit der Einnahme entsprechender Mittel zu verweisen.
Der Antrag II (verpflichtende Übernachtung) wurde vom Vorstand kurzerhand vor
der Diskussion/ Aussprache zum Sachverhalt geändert. Die ursprüngliche 100
%-ige Übernachtungspflicht wurde aufgelockert. Entsprechend des neuen Antrages
besteht für die Landesverbände „nur noch“ die Pflicht, dass 85 % aller
Spieler und offiziellen Betreuer jeder Landesdelegation im Sauerlandstern übernachten
müssen. Diese „Öffnungsklausel“ minderte aus meiner Sicht die teilweise
vorhandene Skepsis gegen den Antrag unter den Anwesenden erheblich. Im Ergebnis
der Abstimmung stimmten 230 Stimmen für den Antrag, d.h. Übernachtung im
Sauerlandstern, und 33 Stimmen gegen den Antrag, bei 4 Enthaltungen. Das Land
Brandenburg verfügte in der Abstimmung entsprechend der gemeldeten
Nachwuchsspieler über 8 Stimmen. Zumindest zeigt die Abstimmung, dass die
Brandenburger mit ihrer Ansicht nicht „ganz allein“ in Deutschland sind (ein
schwacher Trost). Ich empfehle den entsprechenden Teilnehmern und Trainern/Übungsleitern
das Abstimmungsergebnis zu akzeptieren. Wir müssen für die Zeit der DEM bei 13
Teilnehmern und rechnerischen 2 Betreuern (lt. DSJ kann ein Betreuer bis zu 8
Kinder/Jugendliche beaufsichtigen) mindestens 13 Übernachtende im Hotel
realisieren. Zusätzliche Übernachtende, z.B. Teilnehmer der ODEM, Eltern … können
auf Antrag anerkannt werden, um die „Mindestübernachtungszahl“ zu
erreichen. Ist diese Zahl erreicht, können andere Teilnehmer in anderen
Pensionen/Hotels, hier z.B. Edelweis, übernachten. Ich bitte jeden einzelnen,
genau abzuwägen, ob für ihn eine Übernachtung im Sauerlandstern in Frage
kommt. Hier sollten auch die Interessen der Kinder/ Jugendlichen berücksichtigt
werden. Noch kurz eine Info zu vorgesehenen Preisen im Sauerlandstern, hier Übernachtung
im 3-er Zimmer, 51,50 EUR pro Person und Tag. Im Preis enthalten ist Frühstück,
Mittag und Abendbrot (pauschal 22,- EUR). Spieler, die nicht im Sauerlandstern
übernachten, müssen einen Org-Beitrag in Höhe vom 80,- EUR entrichten. Für
Betreuer/Eltern … , die ebenfalls nicht im Sauerlandstern übernachten, aber
die Spiele im Spielsaal beobachten wollen, wird ein Org-Beitrag in Höhe von
35,- EUR erhoben. D.h., die Betreuer/Eltern die nur zum „Urlaub“ (keine
Zahlung des Org-Beitrages) in der Zeit in Willingen sind, sollten nicht im
Sauerlandstern gesichtet werden. Betreuer die den Org-Beitrag bezahlen, erhöhen
automatisch die anzusetzende Grundgesamtheit, d.h. bei 13 TN und 4 gemeldeten
Betreuern müssen wir mindestens 14 Übernachtende im Hotel realisieren. Ich
hoffe, dass durch Bildung von Vereinszimmern ggf. auch über zwei oder mehr
Vereine/ ggf. Familien sichergestellt wird, dass die Kinder und Jugendlichen in
der Zeit nicht in Zimmern mit Kindern aus anderen Bundesländern übernachten müssen.
Starr- und Stursinn helfen nicht weiter. Hier ist Kollegialität unter den
Brandenburgern gefragt. Ausnahmen von der 85%-Klausel sind nur auf Antrag an die
DSJ und nach Genehmigung durch die DSJ möglich. Mögliche Ausnahmegründe sind:
Gesundheit;
besondere Betreuungserfordernisse;
soziale und finanzielle und regionale Aspekte.
Der Antrag III (Inkrafttreten von Ordnungsänderungen in der laufenden Saison)
wurde ebenfalls angenommen. Hier habe ich offiziell Einwand gegen den gefassten
Beschluss/Antrag unter Verweis auf den Vertrauensschutz erhoben. Dieser Einwand
wurde in erster Instanz abgewiesen, da lt. Meinung des Vorstandes der DSJ kein
Vertrauensschutz im Zusammenhang mit der DEM bestehen würde. Ich habe den
Einwand erneuert, ggf. befasst sich demnächst ein Schiedsgericht mit dem
Sachverhalt. Bis es zu einer Entscheidung kommt, wird die DEM 2009 sicherlich
Geschichte sein. Der Antrag IV (Zulassung von Spielern aus grenznahen Gebieten
außerhalb Deutschlands zu deutschen Meisterschaften) wurde vom Vorstand der DSJ
zurückgezogen. Die weiteren Anträge (Anpassung der Bedenkzeit an
Internationale Standards, Aufhebung der Gastspielbeschränkung auf Landesgrenzen
bei der DVM U 20 w und U 14 w sowie Öffnung des Teilnehmerfeldes der DVM U 20
w) sind angenommen worden.
Sehr geehrte Teilnehmer, Eltern und Trainer/ Übungsleiter es tut uns/mir leid,
dass wir Euer/Ihr Mandat nicht umsetzen konnten. Der Auftrag den Antrag II zur
Ablehnung zu bringen war unter den gegebenen Umständen nicht realisierbar.
Trotzdem hoffe ich, dass wir nicht in Willingen oder gar vorher „den Kopf in
den Sand stecken“. Wir haben die Größe, dass wir die Meinung der Mehrheit
auch wenn es schwer fällt, akzeptieren. Vielleicht ändert sich in naher
Zukunft etwas. „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Dieses Jahr werden wir aber
„Mit dem Wolf tanzen“ müssen.
Wolfram Pohl