Aus- und Fortbildungskurs des LSBB für C-Trainer

vom 17. – 19. April 2009 in der Jugendherberge Wandlitz

 

  1. Bemerkungen zur Trainer-Aus-, Fort- und Weiterbildung

 

a)       Im LSBB-Bericht „C-Trainerkurs / Herbst 2008“ wurde informiert, dass der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) die

 

„Rahmenrichtlinien des Deutschen Schachbundes für die Ausbildung von Trainern“

(Stand v. 18.02.2007 für Teil A u. 17.05.2007 für Teil B; ursprünglich vorgesehenes Inkrafttreten 01.01.2008)

 

dem DSB zurückreichte und Überarbeitung gefordert hatte. Die nunmehr vorliegende Fassung wurde vom DOSB im Februar 2009 genehmigt. Damit sie auch formal in Kraft treten können ist es nötig, dass das Präsidium des DSB einen entsprechenden Beschluss fasst. Es ist vorgesehen bis zum 01.06.2009 die RRL bundesweit auf allen Ebenen umzusetzen. Eine wesentliche Neuerung besteht darin, dass die Ausbildungsschwerpunkte

 

persönliche und sozial-kommunikative Kompetenz

Fachkompetenz

Methoden- und Vermittlungskompetenz

 

auszurichten sind auf den sportartspezifischen Leistungssport. Aus diesem Grunde wurde die Zulassung zur C-Trainerausbildung u. a. mit der Voraussetzung „DWZ- oder ELO-Status mindestens 1600“ verbunden.

 

b)       Über 90 % der im LSBB organisierten Schachvereine/-abteilungen hatten ihren Bildungsbedarf für das Jahr 2009 nicht gemeldet, vorliegende Aktivitäten tragen deshalb operativen Charakter. Für das Jahr 2010 ist der evtl. Bedarf (C- Trainer und Schiedsrichter, untergliedert in Ausbildung u. Fortbildung) bis spätestens 31.08.2009 zu melden. Nichtmeldungen werden interpretiert als „kein Bedarf“, ein operativer Bedarf zieht für die Beteiligten den evtl. Ausfall von Fördermitteln nach sich.

 

c)       Mit Stand vom September 2008 besitzt SF Ralf Schöne den Status „A-Trainer“, im Dezember 2008 kamen als B-Trainer die SF Karsten Graudons und Nicolai Cucnariov hinzu (beide USV Potsdam) - nachträglich herzlichen Glückwunsch.

 

Aktueller Trainerbestand des LSBB: A / B / C = 2 / 2 / 65 u. 4 „ruhende“ C-Lizenzen

 

Entsprechend aktueller Anfragen zur weiteren B-Trainerausbildung wird auf das DSB-Portal verwiesen (s. „Referate\Ausbildung“). Hiernach beginnt der nächste Kurs in Koblenz im Mai 2009. Er wird an 3 Wochenenden durchgeführt und kostet 400,- €, u. a. DWZ-/ELO-Minimum 1900.

 

d)       Nach wie vor ist zu beachten, dass die FIDE Trainer Academy Berlin in Abhängigkeit der jeweils erreichten Spielstärke des Bewerbers eine Ausbildung zum „FIDE-Instructor“ und „FIDE-Trainer“ anbietet (Anfragen über Herrn Dr. päd. Ernst Bönsch, Tel. 030-9295682). Der nächste internationale Kurs findet vom 26.06.-02.07.2009 an der Trainer Academy im Berliner Olympiapark statt.

 

  1. Zum aktuellen Kurs

 

Die im Herbst 2008 vorgenommenen Terminänderungen ergaben die Konsequenz, Vertragsabschlüsse mit der Leitung des SBZ Lindow nicht sofort tätigen zu können. Das SBZ Lindow stand daraufhin nicht wunschgemäß zur Verfügung, sodass zunächst der Frühjahrskurs und nun auch der Herbstkurs verlagert wurden in die JH Wandlitz. Indem auch hier zeitweise Kapazitätsüberlastungen bestehen, konnten vier kurzfristig zurücktretende SF stornierungsfrei abgemeldet werden. Insofern war mit 15 Schachfreunden aus sieben Vereinen (statt ursprünglich 10) eine noch gute Beteiligung zu verzeichnen. Aus qualitativer Sicht lag ein hohes Niveau vor, z. T. bedingt durch die aktive Mitarbeit von acht sich fortbildenden C-Trainern. Hinsichtlich der weiteren Ausbildung scheint sich die Prognose zu bestätigen, dass ein neuer Ausbildungszyklus vorab nicht zustande kommen wird (Minimum 10 SF), so dass im Jahr 2010 nur ein Fortbildungskurs (bei Teilnahme von drei bis vier SF zwecks Abschluss zum C-Trainer) stattfindet.

 

Folgende Vereine nahmen teil:

·         4 x TSG Neuruppin

·         3 x SV Motor Wildau e.V.

·         2 x Schachgemeinschaft Porz e.V.

·         1 x Sportverein Senftenberg

·         1 x SG Lok Brandenburg, Abt. Schach

·         1 x SV Caissa Falkensee e.V.

·         1 x USV Potsdam e.V., Abt. Schach

·         2 x z. Z. nicht vereinsgebundene SF.

 

  1. Durchführung und Auswertung des Lehrganges

 

Die Ausbildung erfolgte auf der Grundlage nachstehender Dokumente und Materialien:

 

·         Die im Frühjahr 2009 vom DOSB zurückgereichten „Rahmenrichtlinien des Deutschen Schachbundes für die Ausbildung von Trainern“,

·         Lehrb. des DSB, E. u. U. Bönsch: Schachlehre-Schachtraining, Sportverlag 2000, S. 93-138,

·         FIDE-Schachregeln, gültig ab 01. Juli 2005,

·         aktualisierter „Lehrgangsplan“ für den Zeitraum 17.- 19.04.2009.

 

Davon abgeleitet standen folgende Lehrgangsthemen im Vordergrund:

·         Information der Teilnehmer über ihre praktische Tätigkeit,

·         Schwerpunkte aus den aktuellen „Rahmenrichtlinien des Deutschen Schachbundes für die Ausbildung von Trainern“,

·         Fairplay-Fehlverhalten im Schach,

·         Berücksichtigung neuer Lern- und Vermittlungsformen, Vermittlung eines größeren Repertoires bei der Methodenkompetenz,

·         Sozialkompetenz des Trainers aus pädagogisch-psychologischer Sicht,

·         Angewandte Psychologie für Schachlehrer und Spieler,

·         Wissenschaftliche Forschungen zu den Erziehungs- und Bildungswerten des Schachspiels auf der Grundlage des neuen Buches (2008) „Klüger durch Schach!“ von M. Kauke

·         Didaktisch-methodisch Fragen des Schachunterrichts und Trainings,

·         Praktische Lehrtätigkeit, Lehrproben und Vorträge in der Anfängerausbildung zur Methodik, Strategie und Taktik und zu modernen Trainingsmöglichkeiten.

Das Lektorenteam Frau PD Dr. habil. Marion Kauke und Herr Dr. päd. Ernst Bönsch zeigten aus der Fülle ihrer in nationalen und internationalen Bildungslehrgängen gesammelten Erfahrungen wiederholt, dass eine praxisnahe und sozialpsychologisch fundierte Lehrweise wertvoll ist. Psychodramatische Rollenspiele und ihre sofortige Auswertung  untersetzten dies.

Neben dem Prüfungskomplex zum vorgegebenen Lernstoff gab es die traditionellen Lehrproben.  

 

                             

 

                 Foto 1: Lehrprobe „Bauernendspiele“ des SF Lothar Leue

 

                             

 

Foto 2: Blick in die Prüfungsrunde

 

Aus der Fülle an Lehrproben mit spezieller Themenstellung seien u. a. hervorgehoben:

 

·         Karsten Stelter: E-Lerning an Hand einer PowerPoint-Repräsentation,

·         Hubert Ziersch: PowerPoint-Repräsentation zum Programm „Fritz & Fertig“,

·         Günther Huhndt: Spiel „mit und gegen“ Blinde.

 

Abschließend würdigten die Teilnehmer die Qualität des Lehrganges mit einem herzlichen Applaus, beiden langjährig tätigen Lektoren wurde unser besonderer Dank ausgesprochen.

 

  1. Lizenzvergaben

 

Auf der Grundlage der Ergebnisse mündlicher Prüfungen wurden folgende Lizenzverlängerungen und Lizenzvergaben empfohlen, die der Geschäftsstelle des Deutschen Schachbundes zur Bestätigung vorgelegt wurden:

 

C-Trainerlizenz - neu: Heinze, Thomas,

C-Trainer-Verlängerung: Blankenstein, Johannes; Bradtke, Hartmut; Czwalinna, Ralf; Huhndt, Günther; Leue, Lothar; Müller, Manfred; Schröder, Detlef; Ziersch, Hubert.

 

Die „C-Trainer-Assistenten“:

 

Blankenstein, Julius; Erbrich, Melanie; Hiekel, Jürgen; Maslowski, Kai; Pekrul, Martin; Stelter, Carsten

 

erhalten die Bestätigung ihres derzeitigen Qualifikationsstandes über den Referenten für Aus-, Fort- u. Weiterbildung im LSBB.

 

  1. Weitere Termine und Ausblick

 

·         C-Trainer-Abschlusskurs i. V. Fortbildung: 25.-27.09.2009 in der JH Wandlitz,

·         Fortbildung für Schiedsrichter: 29.08.09 in Frankfurt (O.), Konkretisierungen erfolgen auf Anfrage.

 

Unter Berücksichtigung der Vorgabe „Die Ausbildungsmaßnahmen für den Erwerb einer C-Trainerlizenz müssen grundsätzlich innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein (s  „Rahmenrichtlinien …“/„Ausbildungsordnung“), werden bisherig anerkannte Bildungsguthaben von Übungsleitern der Lizenzstufe „D“ verfallen, sofern die begonnene Ausbildung nicht mit dem nächsten Kurs (s. vorstehend) beendet wird. Sonderfälle, die einen abschließenden weiteren Kurs erfordern und dann im Jahr 2010 zu beenden sind, sind mir bis zum 31.08.2009 zu nennen.

 

 

Peter Trappmann

Referent für Aus-, Fort- und Weiterbildung im LSBB