Aus- und Fortbildungskurs des LSBB für C-Trainer
vom 25. - 27. September 2009 in der Jugendherberge Wandlitz
Bemerkungen zur Trainer-Aus-, Fort- und Weiterbildung im LSBB
Information zur Lehrwartetagung vom 19. - 20.09.2009 in Gladenbach
Wie bereits berichtet, unterlagen die „Rahmenrichtlinien des Deutschen
Schachbundes für die Ausbildung von Trainern“ (Stand v. 18.02.2007 für Teil
A u. 17.05.2007 für Teil B; ursprünglich vorgesehenes Inkrafttreten
01.01.2008) einem ausgedehnten Genehmigungsverfahren des DOSB. Erst im Sommer
des Jahres 2009 wurden letzte Differenzen behoben. Diese bestanden insbesondere
darin, dass der DOSB weder die bisherige Ausbildungspraxis (siehe
„Mischform“ zwischen C-Trainer „Breitensport“ u. C-Trainer
„Leistungssport“) noch alternativ das Zulassungskriterium „DWZ-Schranke“
wünschte. Hieraus ergab sich eine dem DOSB gesondert vorzulegende Konzeption.
Außerdem fällt der Deutschen Schachjugend sowie den einzelnen
Landesschachjugenden nunmehr eine zentrale Aufgabe zu. Als „erste Schritte im
Trainerbereich“ werden die Kinder-/Jugendschach- und Schulschachpatente
angesehen. Deren Anerkennung bedarf jedoch einer Abstimmung zwischen
Landeslehrwart und Landesschachjugend, z.B. frühzeitige Information über
geplante Ausbildungsmaßnahmen, Ausschreibung in Absprache mit dem
Landeslehrwart (sofern die Maßnahme als Fortbildung bzw. als Ausbildungsteil im
C-Trainerbereich anerkannt werden soll), Vermeidung von Terminüberschneidungen.
Nach umfangreicher Diskussion stimmte die Lehrwartekonferenz dem Antrag des DSB-
Referenten J. Gries zu, dass die vom DOSB genehmigte Konzeption „C-Trainer
Breitensport“ in die RRL des DSB eingefügt wird.
In diesem Zusammenhang wurde die Möglichkeit erörtert, „Wiedereinsteigern“
(also ehemaligen Trainern, die innerhalb von fünf Jahren nach Ablauf der
Lizenzgültigkeit keine entsprechende Fortbildungsmaßnahmen wahrnahmen und die
nun lt. RRL-Vorgaben eine komplette Neuausbildung absolvieren müssten) die
Wiedereingliederung über den „normalen Fortbildungszyklus“ zu ermöglichen
(z.B. über die Teilnahme an einem entsprechenden Fortbildungslehrgang auf
Landesverbandsebene oder Ausbildungsangebot der Schachjugend; Bemerkung seitens
des LSBB bereits praktiziert).
Wie der Übergang vom C-Trainer „Breitensport“ zum C-Trainer
„Leistungssport“ oder umgekehrt gestaltet werden soll, wurde ausführlich
besprochen. Nach längerer Diskussion wurde dem Vorschlag von Schachfreund J.
Gries entsprochen, der Lehrkommission den Auftrag zu geben, ein X- bzw. Y-Modul
zu entwerfen, das einen Wechsel von einer zur anderen Lizenz ermöglicht.
Zur Anerkennungspraxis von FIDE-Trainer-Qualifikationen
Nach wie vor ist in diesem Zusammenhang zu beachten, dass die FIDE Trainer
Academy Berlin in Abhängigkeit der jeweils erreichten Spielstärke des
Bewerbers eine Ausbildung zum „FIDE-Instructor“ und „FIDE-Trainer“
anbietet (Anfragen über Herrn Dr. päd. Ernst Bönsch, E-Mail:
ernst.boensch@gmx.de).
Diese internationalen Ausbildungsgänge können für die Erlangung der
nationalen C-Trainerlizenz des DSB einbezogen werden. Folgende Ergänzungen sind
grundsätzlich zu beachten:
Absolvieren des überfachlichen Teils (Basiskurs des LSB; Aufbau der
Sportorganisationen, Trainings- und Bewegungslehre,
Vereinsrecht, Aufsichts- und Versicherungsfragen, etc.)
der nicht älter als zwei Jahre zurückliegende Nachweis „1. Hilfe“ (16
Std.),
Prüfung (mündlich und eventuell schriftlich), über deren Inhalt und Umfang
der jeweils zuständige Landeslehrwart befindet.
Zur B-Trainer-Ausbildung
Die betreffenden Kurse lagen bisher in der Regie der Landesverbände. Trotz
teilweise negativer Erfahrungen soll dies so bleiben. Einer Koordinierung der
Ausbildungsgänge durch den DSB steht aber nichts entgegen, die Geschäftsstelle
des DSB sollte jedoch mit einem Vorlauf von mindestens sechs Monaten einen
entsprechenden Antrag erhalten.
Hinweis zur C-Trainerausbildung im Jahr 2010
Über 95 % der im LSBB organisierten Schachvereine/-abteilungen haben ihren
Bildungsbedarf für das Jahr 2010 nicht gemeldet, so dass keine Fördergelder
des LSB beantragt werden können (mindestens 10 Teilnehmer/Kurs). Somit beginnt
ehestens im Jahr 2011 ein neuer Ausbildungszyklus. Obwohl auch für die
Fortbildung z. Z. nur wenige Meldungen vorliegen, wird ein Kurs für das Jahr
2010 eingeplant. Konkrete Vorgaben zum Ort und Termin erfolgen nach Vorlage
einer förderfähigen Anzahl.
Zum aktuellen Kurs
Mit 13 Schachfreunden aus acht Vereinen war - aus organisatorischer Sicht -
ein zurückgehender Beteiligungstrend zu verzeichnen. Aus qualitativer Sicht lag
wiederholt ein hohes Niveau vor, gekennzeichnet durch die eingebrachten
Erfahrungen von insbesondere sechs sich fortbildende und drei die
C-Trainer-Ausbildung beendende Schachfreunde.
Folgende Vereine nahmen teil:
3 x TSG Neuruppin
2 x Forster Schachclub 95
2 x Schachgemeinschaft Porz e.V.
1 x BSG Stahl Eisenhüttenstadt e.V.
1 x ESV Lok RAW Cottbus e.V.
1 x SV Königsspringer Herzberg/E. e.V.
1 x SV Caissa Falkensee e.V.
1 x SV Bad Schwartau
1 x z.Z. nicht vereinsgebundener Schachfreund.
Durchführung und Auswertung des Lehrganges
Die Ausbildung erfolgte auf der Grundlage nachstehender Dokumente und
Materialien:
Die im Sommer 2009 vom DOSB zurückgereichten „Rahmenrichtlinien des Deutschen
Schachbundes für die Ausbildung von Trainern“
Lehrbuch des DSB, E. u. U. Bönsch: Schachlehre-Schachtraining, Sportverlag
2000, S. 139 - 224
FIDE-Schachregeln, gültig ab 01. Juli 2009
Wissenschaftliche Forschungen zu den Werten des Schachspiels in M. Bönsch-Kauke:
„Klüger durch Schach“ Leibnitz Verlag 2008
Lehrbuch Angewandte Psychologie für Trainer, Schachlehrer und Spieler von M. Bönsch-Kauke:
„Nervenkrieg - von Aura bis Zweikampf“ Wissenschaftsverlag Frank &
Timme, Berlin 2009
Aktualisierter „Lehrgangsplan“ für den Zeitraum 25.- 27.09.2009.
Davon abgeleitet standen folgende Lehrgangsthemen im Vordergrund:
Information der Teilnehmer über ihre praktische Tätigkeit,
Schwerpunkte aus den aktuellen „Rahmenrichtlinien des Deutschen Schachbundes für
die Ausbildung von Trainern“,
Aufsichtspflicht des Trainers,
neue Lehrmaterialien/Bücher für Trainer,
angewandte Psychologie für Schachlehrer und Spieler einschließlich Yogaübungen
und Autogenes Training,
Schriftliche Prüfung zum Lehr- und Ausbildungsprogramm der technischen
Grundelemente incl. zum Bauerndiplom des DSB,
Praktische Lehrtätigkeit, Lehrproben und Vorträge in der Anfängerausbildung
zur Methodik, Strategie und Taktik und zu modernen Trainingsmöglichkeiten.
Das Lektorenteam Frau PD Dr. habil. Marion Kauke und Herr Dr.
päd. Ernst Bönsch zeigten aus der Fülle ihrer in nationalen und
internationalen Bildungslehrgängen gesammelten Erfahrungen abermals, dass eine
praxisnahe und sozialpsychologisch fundierte Lehrweise wertvoll ist.
Neben dem Prüfungskomplex zum vorgegebenen Lernstoff gab es die traditionellen
Lehrproben.
Aus der Fülle an Lehrproben mit spezieller Themenstellung seien u.a.
hervorgehoben:
Foto 1: Klaus Hudasch: Lehrprobe zur Thematik „Fesselungen“
Foto 2: Karsten Stelter: Bericht zur Tätigkeit im Verein als PowerPoint-Präsentation
Abschließend würdigten die Teilnehmer die Qualität des Lehrganges mit einem
herzlichen Applaus, beiden langjährig tätigen Lektoren wurde unser besonderer
Dank ausgesprochen.
Lizenzvergaben
Auf der Grundlage der Ergebnisse mündlicher und schriftlicher Prüfungen
wurden folgende Lizenzverlängerungen und Lizenzvergaben empfohlen, die der
Geschäftsstelle des Deutschen Schachbundes zur Bestätigung vorgelegt wurden:
C-Trainerlizenz - neu: Kai Maslowski, Martin Pekrul, Karsten Stelter,
C-Trainer-Verlängerung: Ralf Czwalinna, Klaus Hudasch, Alexander Franzke,
Martin Neumann, Uwe Seigerschmidt, André Sterley.
Die „C-Trainer-Assistenten“: Wieland Belka, Julius Blankenstein, Melanie
Erbrich, Jürgen Hiekel erhalten die Bestätigung ihres derzeitigen
Qualifikationsstandes über den Referenten für Aus-, Fort- und Weiterbildung im
LSBB. Der LSBB verfügt unter Berücksichtigung der von der Geschäftsstelle
noch zu bestätigenden drei neuen Lizenzen
2 A-Trainer, 2 B-Trainer und 69 C-Trainer, darunter 1
FIDE-Trainer und 2 FIDE Instructoren.
SF Ralf Schöne, nunmehr weiterer A-Trainer im LSBB, wurde anlässlich
dieses C-Trainerkurses in die Ausbildung des LSBB eingeführt.
Peter Trappmann
Referent für Aus-, Fort- und Weiterbildung im LSBB