Landesschachbund Brandenburg e.V.

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Aus- und Fortbildungskurs des LSBB für C-Trainer vom 07. - 09. März 2008 im Sport- und Bildungszentrum der Europäischen Sportakademie des Landes Brandenburg

1. Bemerkungen zur Trainer-Aus- und Fortbildung ab dem Jahr 2008

Nachdem im Oktober 2007 die letzten interessierten „Fachübungsleiter D“ des LSBB ihre Ausbildung zum C-Trainer aufnahmen sind nunmehr die neuen Ausbildungsrichtrichtlinien zu beachten. Entsprechend der Erklärung des LSBB vom 08.12.2007 werden im Bundesland Brandenburg hierzu die „Rahmenrichtlinien des Deutschen Schachbundes für die Ausbildung von Trainern“, letzter Stand 19. Mai 2007 zugrunde gelegt. Die wesentlichen Inhalte
* anerkennungsfähige Vorstufenqualifikationen [z.B.: pädagogisch, fachlich, DSJ-Bereich (Kinder-, Schulschachpatent), e-learning] dürfen einen Umfang von 30 LE nicht übersteigen
(wobei die jeweilige Ausbildungsdauer für die Module „Schulschachpatent“ und „Kinderschachpatent“ als auch Selbststudium und Vorstufenqualifikation nicht additiv zu sehen ist),
* der DSB behält sich bei Großmeistern und/oder ausländischen Trainern eine Einzelfallprüfung vor,
* „Wiedereinsteigerprogramm für C-Trainer“ (Erarbeitung durch die Kommission Ausbildung),
unterliegen somit keiner untersetzenden Ausbildungskonzeption des LSBB. Das angesprochene e-learning wird zurzeit jedoch nur in der Form „Selbststudium zum Lehrbuch „Schachlehre, Schachtraining“ (E. u. U. Bönsch: Econ Ullstein List Verlag GmbH & Co. KG - Sportverlag Berlin, ISBN 3-328-00869-1)“ akzeptiert; die in zentraler Bearbeitung befindlichen Vorgaben des DSB (s. Wiedereinsteigerprogramm) werden nach Fertigstellung übernommen. Für Senioren (ab 60 Jahre) kann auf der Grundlage fakultativer Fortbildung die C-Trainer-Lizenz verlängert werden, sofern diese bereits dreimal vorliegt. Die SF Eckhard Bordihn, Alfred Germann, Hermann Meiling u. Gustav Zellmer nahmen dieses Angebot im vergangenen Jahr an, so dass per 31.12.2007 der C-Trainerbestand des LSBB bei 63 lag.

Zeitlich ist die derzeitige C-Trainerausbildung auf vier Wochenendkurse (je 22 bis 23 Std.) ausgerichtet – gegliedert in zwei Kurse pro Jahr, das 30 Stunden umfassenden Selbststudium zu vorgegebenen Themen wird jeweils dem 1. Kurs vorausgesetzt. Alle Kurse finden an der

Europäischen Sportakademie des Landes Brandenburg e.V.,
örtlich im Sport- und Bildungszentrum Lindow (Mark)

statt. Mit dieser grundsätzlichen Linie wurde in diesem Jahr eine neue Etappe eingeleitet. Sie begann mit dem Baustein I bzw. dem 1. Kurs des bis Ende des Jahres 2009 laufenden aktuellen Ausbildungszyklusses. Im vorliegenden Fall wurde er erweitert durch Themen zum Wiedereinstieg (für C-Trainer mit abgelaufener Gültigkeitsdauer > 4 Jahre und für Einzelfallentscheidungen). Es ist vorgesehen, mit dem Beginn eines jeden Ausbildungszyklusses das Zusatzangebot „Wiedereinsteigerprogramm“ vorzuhalten. Der jeweils 2. u. 4. Baustein wird kombiniert mit der C-Trainer-Fortbildung, so dass diese in jedem Jahr gewährleistet ist.
Ein weiterer Gesichtspunkt besteht in der Entwicklung eines B-Trainer-Bestandes. Hierzu sind alle C-Trainer des LSBB angesprochen, ihr Interesse - ggf. in Verbindung einer Ausbildung zum „FIDE-Instructor, FIDE-Trainer“ an der FIDE-Akademie / Berlin - zu bekunden.

Zum aktuellen Kurs
Mit 18 Schachfreunden aus 13 Vereinen lag wieder eine passable Beteiligung vor, es betraf
4 x TSG Neuruppin; 2 x SV Caissa Falkensee e.V.; 1 x BSG Stahl Eisenhüttenstadt e.V.; 1 x SV Chemie Guben 1990 e.V.; 1 x Hellas Nauen e.V., Abt. Schach; 1 x SG Lok Brandenburg, Abt. Schach; 1 x SC Empor Potsdam 1952 e.V.; 1 x Potsdamer SV Mitte e.V.; 1 x SV Bad Liebenwerda; 1 x USV Potsdam e.V., Abt. Schach; 1 x TSG Oberschöneweide e.V.; 1 x SV Motor Wildau e.V.; 2 x Schachgemeinschaft Porz e.V.
Der zentrale Punkt behandelter Themen lag auf der Vermittlung der Methoden- und Sozialkompetenz, Themen der neuen DSB-Rahmenrichtlinien und hiermit verbundener Schwerpunkte (insbesondere versicherungsbetreffende Fragen, die des Fairplay und Satzungsanerkennungen) ergänzten diesen Komplex. Aufgrund der übergeordneten DOSB-Rahmenrichtlinien wurden C-Trainer-Lizenzverlängerungen und -Neuausstellungen erstmalig mit der „Erklärung zur Anerkennung der Lizenzordnung“ verbunden (s. Formular in „ Rahmenrichtlinien des DSB für die Ausbildung von Trainern“).



Foto 1: Vortrag und Diskussionen zu psychologisch-pädagogischen Aufgaben eines Trainers (PD Dr. M. Kauke)

Das Teilnehmerfeld setzte sich wie folgt zusammen: eine Lizenzverlängerung, acht Lizenzabschlüsse und neun laufende Qualifizierungen. Erfreulich ist die abermalige Zunahme von Schachvereinen, die auf eine C-Trainer-Qualifikation zurückgreifen können. Mit dem vorliegenden Kurs betrifft es Hellas Nauen e.V. und den SV Bad Liebenwerda. Ebenfalls erfreulich ist das Eintakten jugendlicher Schachfreunde – insbesondere des TSG Neuruppin. Hier wird durch den Trainer Karsten Neumann eine perspektivische Nachwuchsarbeit betrieben, die sehr zu loben ist. Aber auch die Aktivierung des SV Caissa Falkensee e.V. ist im Auge zu behalten, die i. V. der lobenswerten Aktivitäten des Trainers Rolf Trenner weiteres erwarten lässt.

3. Durchführung und Auswertung des Lehrgangs

Die Ausbildung erfolgte auf der Grundlage nachstehender Dokumente und Materialien:
* „Rahmenrichtlinien für Qualifizierung im Bereich des Deutschen Sportbundes“,
Köln 10. Dezember 2005, seit dem 01.01.2006 in Kraft,
* „Rahmenrichtlinien des Deutschen Schachbundes für die Ausbildung von Trainern“,
seit dem 01.06.2007 in Kraft,
* Lehrbuch des DSB, E. u. U. Bönsch: Schachlehre-Schachtraining, Sportverlag 2000, S. 69-138,
* FIDE-Schachregeln, gültig ab 01. Juli 2005,
* aktualisierter „Lehrgangsplan“ für den Zeitraum 07.- 09.03.2008.

Davon abgeleitet standen folgende Lehrgangsthemen im Vordergrund:
* Die neuen Rahmenrichtlinien des Deutschen Schachbundes für die Ausbildung von Trainern
* Berücksichtigung neuer Lern- und Vermittlungsformen, Vermittlung eines größeren Repertoires bei der Methodenkompetenz,
* Fairplay-Fehlverhalten im Schach,
* Versicherungsfragen an Hand von Fallbeispielen,
* Sozialkompetenz des Trainers aus pädagogisch-psychologischer Sicht,
* Psychologische Orientierungsgrundlagen für Kommunikation und Interaktion,
* Grundlegende Fragen des Schachunterrichts, didaktisch-methodische Grundsätze mit dem Schwerpunkt: Erzieherische Einflussnahme durch den Trainer,
* Praktische Lehrtätigkeit, Lehrproben und Vorträge in der Anfängerausbildung zur Methodik, Strategie und Taktik und zu modernen Trainingsmöglichkeiten.
Die Themen wurden von dem erfahrenen Lektorenteam Frau PD Dr. habil. Marion Kauke und Herrn Dr. paed. Ernst Bönsch aufschlussreich dargeboten und mit praxisorientierten Beispielen untersetzt. Videogestützte Auswertungen zu real gespielten pädagogisch-psychologischen Verhaltensweisen von Trainern ergänzten in anschaulicher Weise die theoretischen Aussagen.
Beiden langjährig tätigen Lektoren sei an dieser Stelle abermals unser besonderer Dank ausgesprochen. Die Teilnehmer würdigten die Qualität des Lehrgangs wieder durch einen ausdrücklichen Applaus.
Neben den traditionellen Lehrproben zur Technik des Mittel- und Endspiels gab es interessante Vorträge mit spezieller Themenstellung. Folgende seien hervorgehoben:



Foto 2: Trainer Walter Schatz berichtet über Schwerpunkte der russischen Schachschule

* Schatz, Walter: Erfahrungen aus der russischen Schachschule, die analytische Herangehensweise und Konzentriertheit im Lernprozess,
* Cwalinna, Ralf: Systematik und Strukturierung der ersten Stunden im Anfängerunterricht,
* Paris, Gerhard: Erfahrungen aus seiner ca. 25-jährigen praktischen Arbeit mit Kindern der 1. bis 6. Klasse, Motivationsvermittlung, Öffentlichkeitsarbeit, Dynamik im Unterricht.

4. Lizenzvergaben

Auf der Grundlage der Ergebnisse schriftlicher Prüfungen



Foto 3: Teilnehmer während der schriftlichen Prüfung

wurden folgende Lizenzverlängerungen und Lizenzvergaben empfohlen, die der Geschäftsstelle des Deutschen Schachbundes zur Bestätigung vorgelegt wurden:
C-Trainer-Verlängerung: Czwalinna, Ralf;
C-Trainerlizenz - neu: Kotte, Werner; Kretschmer, Oliver; Schulze, Justus; Simon, Marco; Zager, Manfred; Hildebrand, Stephan; Paris, Gerhard; Schatz, Walter.
Die „C-Trainer-Assistenten“ Rietze, Clemens; Bernhöft, Steffen; Blankenstein, Julius; Erbricht, Melanie; Heinze, Thomas; Maslowski, Kai; Pekrul, Martin; Petrykowski, Reinhard; Stelter, Carsten erhalten die Bestätigung ihres derzeitigen Qualifikationsstandes über den Referenten für Aus-, Fort- u. Weiterbildung im LSBB.

5. Weitere Informationen
Alle im LSBB organisierten Schachabteilungen/-vereine werden hiermit wieder gebeten, ihren Aus- und Fortbildungsbedarf für das Jahr 2009 (untergliedert in C-Trainer und Schiedsrichter) mir zu melden, letzter Meldetag ist der 31.08.2008. Die Ausbildung von C-Trainern im Zeitraum 2008/2009 ist bereits organisiert, so dass diesbezügliche Neumeldungen erst für den Zeitraum 2010/2011 zur Disposition stehen, also lediglich der Fortbildungsbedarf zu melden ist.
Zur Erinnerung:
Die im Sport- und Bildungszentrum der Europäischen Sportakademie des Landes Brandenburg stattfindenden und dort beantragten Lehrgangstermine des Jahres 2008 sind mit jetzigem Stand:
* 24.-26.10.2008 - Ausbildungskurs II u. Fortbildung für C-Trainer,
* der wegen zu schwacher Meldung gestrichene Aus-, Fort- und Weiterbildungslehrgang für Schiedsrichter der Kategorie „Turnierleiter“ u. „Regionaler Schiedsrichter“ vom 29.-31.08.2008 (SBZ Lindow) wird wie folgt ersetzt: Fortbildung in Potsdam am 24.05.2008 (Häckelschule / Häckelstr.) und Cottbus am 30.08.2008, Beginn jeweils 9 Uhr (s. Internet-Informationen auf dem LSBB-Portal), Details sind mit den SFden Erhard Bernhöft u. Peter Kastner abgestimmt.

Peter Trappmann
Referent für Aus-, Fort- und Weiterbildung im LSBB