Landesschachbund Brandenburg e.V.

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Aus- und Weiterbildungslehrgang des LSBB für Fachübungsleiter D und Trainer C
vom 11. - 13. Juni 2004 im Sport- und Bildungszentrum Lindow

1. Vorbereitung
In der Schachzeitung „Rochade Europa 5/2004“ / Teil „Rochade Berlin * Brandenburg“ S. 31 wurde der Bestand an lizenzierten Schach-Trainern im Bundesland Brandenburg kritisch bewertet und somit beruhen die organisatorischen Vorbereitungen auf den dort gezogenen Schlussfolgerungen. Der durchgeführte Lehrgang umriss im Wesentlichen folgende Ziele:
* Ausbilden eines bedarfsgerechten Trainerpotentials im Land Brandenburg. Hierbei ist das vorhandene Basiswissen der an der Trainerarbeit interessierten Schachsportler stärker zu berücksichtigen bzw. ist in der Ausbildung die dem Schachsport zugrunde liegende Besonderheit „Theorie-Kenntnisse“ zu nutzen. In diesem Sinne erschien es unter Berücksichtigung der Rahmenstoffpläne des DSB sowie dem Stoffplan des LSBB als sinnvoll,
* den 2. und 3. Lehrgang der 1. Lizenzstufe zu kombinieren mit einem vorgabengemäßen Heim- bzw. Selbststudium und
* dass das hierdurch erreichte Wissen mittels einer konsultativen Lehrgangsführung erweitert wird,
* dass der psychologische Umgang des Trainers mit insbesondere Kindern und Jugendlichen als wesentliche Komponente erkannt wird,
* dass neben den in diesem Jahr ablaufenden C-Lizenzen auch alle bereits abgelaufenen erfasst und aktiviert werden sollten.
Unter der weiteren Beachtung, dass
* der Landessportbund Brandenburg den Sonderstatus „Fachübungsleiter D“ ab dem Jahr 2007 nicht mehr anerkennt und
* der LSBB nur zwei Übungsleiterlehrgänge/Jahr durchführt,
wurde die weitere Ausbildung langfristig vorbereitet und mit Herrn Dr. Ernst Bönsch, A-Lizenztrainer des DSB abgestimmt. Sämtlichen Abteilungsleitern wurde die komplexe Situation (zu geringe Anzahl von Übungsleitern/Trainern in den Schachabteilungen und deren Qualifikationsstand) sowie das präzisierte Reglement der C-Trainerausbildung schriftlich mitgeteilt. Zusätzlich Gespräche - u. a. vor Ort - galten dem Ziel, bestimmte Sportfreunde wieder zu gewinnen oder aber den Trend der betreffenden Abteilung zu erörtern.

2. Teilnahme
Im Ergebnis dieser Aktivitäten meldeten die Schachvereine bzw. -abteilungen des Bundeslandes Brandenburg (BSV KW Jänschwalde 94 e.V., ESV Kirchmöser e.V., Forster Schachclub 95, Märkischer SV Neuruppin, SC Empor Potsdam 1952, Schachclub Lindow 02, SG Datenverarbeitung Potsdam e.V., SV Chemie Guben 1990 e.V., SV Motor Wildau e.V.) die Teilnahme von 16 Sportfreunden, von Berlin und dem Land Schleswig-Holstein wurde je ein Teilnehmer aus den Vereinen SK König Tegel 1949 e. V. und SABT TSV Kücknitz einbezogen.

3. Durchführung und Auswertung des Lehrganges
Die Ausbildung erfolgte auf der Grundlage:
* „Rahmenrichtlinien des Deutschen Schachbundes für die Ausbildung von Fachübungsleitern und Trainern“ (v. Juni 2001),
* „Rahmen-Themenplan zur Ausbildung der Fachübungsleiter D / Trainer C im Landesschachbund Brandenburg e.V.“ sowie dem hierauf gründenden „Stoffplan zur Ausbildung von Fachübungsleitern D“ / Lehrgang 2 (v. 08/2003) und
* „Lehrgangsplan“ für den Zeitraum 11.-13.06.2004.
Davon abgeleitet standen folgende Schwerpunktthemen im Vordergrund:
* Information zum derzeitigen Angebot an Schachtrainern im Bundesland Brandenburg, notwendige Verbesserung dieses Zustandes mit Blick auf die Schacholympiade in Dresden im Jahr 2008 und hiermit verbundener Zielstellungen,
* die Vernetzung von Richtlinien des Deutschen Sportbundes mit denen des Deutschen Schachbundes und weiteren Folgedokumenten,
* Wege und Vorgaben zur Erlangung der C-Trainer-Lizenz, Gültigkeitsbereiche,
* Versicherungsfragen,
* der psychologische Umgang des Trainers/Übungsleiters, besonders mit Kindern und Jugendlichen (sozialkompetentes Verhalten) sowie zwischenmenschliche Führungsaufgaben vor, während und nach dem Wettkampf,
* der Entwicklungsweg von Lehre und Training sowie die Bedeutung der Weltmeister auf die spieltheoretische Entwicklung im Schach,
* Lehrproben der Teilnehmer zum schachspezifischen Bereich.

4. Lizenzvergabe
Folgende Ergebnisse wurden erreicht:
a) C-Trainer-Verlängerung: Horst Thiele, Karsten Neumann,
b) C-Trainer-Lizenz: Werner Schulz, Peter Trappmann, Andreas Vollak,
c) Übungsleiter D2: Frank Rehfeldt, André Sterley, Angela Wolf,
d) Übungsleiter D1: Johannes Blankenstein, Hartmut Bradtke, Nikolai Cucnariov, Alexander Franzke, Günther Huhndt, Mathias Jäkel, Stephan Luhm, Martin Neumann, Hans-Jürgen Schmidt, Robert Scholz.
Mit 18 Teilnehmern aus insgesamt elf Schachvereinen/-abteilungen liegt auf dem Wege zur Schach-Olympiade in Dresden ein erstes erfreuliches Zwischenergebnis vor. Mit Frau PD Dr. Dr. Marion Kauke und Herrn Dr. Ernst Bönsch standen erfahrene Lektoren zur Verfügung, denen ich für ihre hervorragende Wissensvermittlung meinen besonderen Dank ausspreche. Diesen Dank verbinde ich mit dem Wunsch, dass sie möglichst noch lange als Lehrkräfte an Trainerausbildungen mitwirken können. Erfreulich war auch die Feststellung, dass neben Sportfreund Thiele als ältestem C-Lizenz-Trainer (Jahrgang 1935, ESV Kirchmöser e.V.) auch drei Jugendliche (2 x Märkischer SV Neuruppin u. 1 x SG Datenverarbeitung Potsdam e.V.) sehr gut auftraten.

Für den Übungsleiterlehrgang III im September in Kerkwitz (Nähe Guben) haben sich ca. zehn Sportfreunde bereits vorangemeldet. Deshalb bitte ich die weiteren Interessenten, sich ca. bis 20.08.2004 bei mir zu melden.

Peter Trappmann
Referent für Aus- und Weiterbildung