Landesschachbund Brandenburg e.V. |
Breitenschach Tipps
Von
Ernst
Bedau,
früherer Referent für Breiten- und Freizeitschach des Deutschen Schachbundes.
Schachvereine müssen
erkennen, dass sie im Wettbewerb mit immer stärker erlebnisorientierten
Freizeitangeboten stehen. So einzigartig Schach ist: Konkurrenzsituation muss
gesehen werden.
Tipp
Nr. 1: Der
Schachvortrag
Sicherlich gibt
es in Ihrem Verein oder in Ihrem Bezirk einen geeigneten Schachspieler, der zu
einem allgemein interessierenden Schachthema einen Schachvortrag halten kann.
Die Themen sind unerschöpflich: Das Porträt eines Schachweltmeisters, die
Situation im Weltschach, Schach und Computer und vieles mehr. Laden Sie dazu die
Öffentlichkeit ein. Der Vortrag sollte nicht länger als 45 Minuten dauern -
anschließend Gelegenheit zu freiem Schachspielen. Der Schachvortrag
interessiert nicht nur die eigenen Schachspieler sondern auch manchen
Schachinteressierten, der bislang den Weg in den Schachverein noch nicht
gefunden hatte. Möglicherweise lassen sich hier erste Kontakte zu neuen
Interessenten knüpfen.
Sprechen Sie ruhig je nach Thema ein Vorstands-/Präsidiumsmitglied Ihres
Landesverbandes an und bitten ihn um Unterstützung. Er wird Ihnen gerne helfen.
Tipp
Nr. 2: Der
Schachkurs
Die Zeit zwischen Ostern und Beginn der Sommerferien ist sehr geeignet zur
Durchführung eines zeitlich begrenzten Schachkurses. Bieten Sie also einen
Schachkurs z. B. in 10 Lektionen an. Benennen Sie die Zielgruppe, die Sie
einladen. Schüler der Klassen 1 bis 2, Hauptschüler der Klassen 4 - 8, Mädchen,
Erwachsene, Computerspieler u. s. w. Verlangen Sie einen kleinen Unkostenbeitrag
(was nichts kostet ist nichts wert) und schließen Sie den Schachkurs ab mit
einem Diplom, einer Urkunde, einer geselligen Feier. Eine gute Öffentlichkeitsarbeit
ist zugleich die beste Werbung.
Tipp
Nr. 3: Familienschach
Laden Sie einmal zu familienschachlichen Aktivitäten ein. Wissen Sie, wer
in den Familien Ihres Schachmitgliedes noch Schach spielt? Versuchen Sie es. Der
Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Veranstalten Sie ein abendliches
Schnellturnier und lassen Sie Familienmannschaften gegeneinander antreten.
Tipp: Das Turnier sollte nicht zu lange dauern (höchstens 2 Stunden).
Ein abschließendes gemütliches Beisammensein ist besonders wichtig.
Tipp
Nr. 4: Spielfeld/Spielmobil
Der Sommer kommt bestimmt. Veranstalten Sie vor Beginn der Sommerferien ein
Spielfest. Erkundigen Sie sich bei dem Landessportbund und entleihen Sie ein
Spielmobil. Viele Sportbünde geben dazu sogar finanzielle Unterstützung. Neben
den üblichen Spielangeboten sollte natürlich auch Schach gespielt werden. Wenn
Sie sich alleine nicht getrauen: Setzen Sie sich mit anderen Vereinen zusammen.
Organisieren Sie gemeinsam ein solches Spielfest.
Der besondere Tipp: Hilfestellung und Unterstützung erhalten Sie bei
Ihrem zuständigen Landessportbund.
Tipp
Nr. 5: Schachwerbung
in der Schule
Egal, ob es in einer Schule eine Schach-AG gibt oder nicht, ob Sie eine
Schach-AG dort gründen wollen oder ob Sie daran interessiert sind, dass Schüler
in die Jugendgruppe Ihres Vereines gehen, veranstalten Sie eine
Schachwerbeaktion in Ihrer örtlichen Schule. Die Schulzeitungen sehen dies außerordentlich
gerne und unterstützen solche Aktionen. Über Handzettel, einen
Schachinformationstisch, ein paar Bretter, eine Spielmöglichkeit und schon können
Sie vor der Schule, in den Pausen und auch kurz nach Schulende unser Königliches
Spiel vorstellen und dafür werben.
Der besondere Tipp: Auch hier gibt es viele Materialien und Ideen. Wenden
Sie sich an die Deutsche Schachjugend und den Jugendwart. Sie erhalten von dort
Unterstützung und Hilfe.
Tipp
Nr. 6: Schach
im Schwimmbad
Die Sommerzeit ist für schachliche Aktivitäten schlecht geeignet. Viele
Leute sind im Urlaub, der regelmäßige Besuch von schachlichen Veranstaltungen
ist nicht möglich. Warum nicht einfach die Schachbretter schnappen und an einem
schönen Tag damit in das Schwimmbad gehen, die Schachbretter aufbauen, Schach
spielen und zum Schach spielen einladen. Mancher der Schwimmbadgäste wird die
Abwechslung begrüßen, es lassen sich interessante Kontakte knüpfen.
Tipp
Nr. 7: Schachkurs
in der Schule
Die Zeit nach den Sommerferien ist besonders gut geeignet einen Schachkurs
in der Schule Ihres Ortes zu starten. Hier empfiehlt sich, diesen Schachkurs
zeitlich zu begrenzen. Es hat den Vorteil, dass Sie in Ihrem Verein eher
jemanden finden, der sich bereit erklärt einen solchen zeitlich befristeten
Schachkurs zu übernehmen. Auch die Schülerinnen und Schüler sind eher bereit
eine fest vorausschaubare Zeit für Schach aufzubringen, als wenn Sie zur
Teilnahme an einer ständigen Schach-AG einladen. Vergessen Sie nicht, den
Schachkurs würdig zu beenden: mit einer Feier, einem Turnier, der Abnahme eines
Diploms usw.
Tipp
Nr. 8: Die
nichtschachliche Veranstaltung
Der Herbstbeginn ist eine gute Zeit eine nichtschachliche Veranstaltung
anzubieten: eine Ausflugsfahrt, eine Wanderung, einen Kegelabend, ein
Skatturniern. Laden Sie dazu auch die Familienangehörigen der Schachspieler ein
und die interessierte Öffentlichkeit.
Tipp
Nr. 9:
Besuch eines Bundesligaschachwettkampfes
Auch in der Nähe Ihres Vereines dürfte ein Verein der 1. oder 2.
Schachbundesliga beheimatet sein. Organisieren Sie eine Fahrt zu einem
Bundesligaschachwettkampf und laden Sie dazu die interessierte Öffentlichkeit
ein. Die besondere Atmosphäre solcher Spitzenschachveranstaltungen begeistert
immer wieder. Termine, Spiellokale usw. erfahren Sie bei den Gruppenleitern der
einzelnen Schachbundesligen. Der Landesspielleiter Ihres Landesverbandes steht
mit allen Informationen für Sie bereit.
Tipp
Nr. 10: Die
soziale Aktion
Der Advents- und Weihnachtsmonat gemahnt an sozial benachteiligte zu denken.
Suchen Sie in Ihrem Ort die Menschen, denen Sie eine Freude bereiten können.
Sammeln Sie, spenden Sie, besuchen Sie, bringen Sie etwas Licht in graues Leben.
Sie zeigen damit auch, dass Sie nicht ein Verein von Egoisten oder Eigenbrödlern
sind, sondern sich sozial verpflichtet fühlen.