Trainingspläne

D1-Kader D2-Kader D3-Kader D4-Kader

Rahmenplan für D1-Kader
Richtlinien zur Kaderaufstellung
D1-Kader sind Kinder der Altersgruppe U12 und jünger, die nach mindestens einjährigem verstärkten Training als weiter zu fördernde Talente erkannt werden. Sie müssen den Willen zum verstärktem Training mitbringen und eine deutliche Leistungssteigerung im Wettkampfbetrieb erkennen lassen.
Trainingsprogramm
Diese Ausbildungsstufe gilt als fortgeschrittenes Grundlagentraining. Das leistungsorientierte Training erhält immer individuellere Züge. Jungen und Mädchen müssen besonders zu Hause im Selbststudium/ Selbsttraining neue Stoffgebiete erarbeiten und gewissenhaft ihre individuelle Eröffnungskartei (Datenbank) und ihr persönliches Wettkampfbuch führen. Alle D1-Kader erarbeiten mit Hilfe ihres Heimtrainers einen jährlichen Individuelle Jahrestrainingsplan.

Ausbildungsziele
* Verbesserung der taktischen Fähigkeiten
* Kennenlernen der strategischen Begriffe als Voraussetzung einer strategischen Spielführung auf taktischer Grundlage
* Studieren der Endspieltechnik, Gewinn- bzw. Remisverfahren von Basisendspielen
* Vertiefen und Aktualisieren der eröffnungstheoretischen Kenntnisse
* Aufstieg in den Kreis der D2-Kader
* Verbesserung der DWZ

Trainingsinhalte
* Das kombinatorische Sehvermögen und die Variantenberechnung ist durch wiederholtes Lösen von folgenden Aufgabenstellungen zu schulen:
- Zwangsläufige Mattkombinationen
- Wie erzielt Weiß/Schwarz Matt oder entscheidenden Vorteil?
- Wie gewinnt Weiß/Schwarz am Zuge?
- Wie erzielt Weiß/Schwarz am Zuge Materialvorteil?
* Vertraut machen mit den strategischen Gesetzmäßigkeiten und Elementen, die mittels nachstehender Themen geschult werden können:
- Finden eines Hauptplans und Ableiten von Teilplänen
- Angriffs- und Verteidigungsoperationen
- Starke und schwache Felder
- Offene Linien
- Bedeutung des Raumvorteils
- Bedeutung des Zentrums
- Bekämpfen des Zentrums durch Figuren
- Wahl der Rochade
- Gute und schlechte Läufer
- Spiel mit Schwerfiguren
- Bedeutung der 7. Reihe
- Schwäche der Grundreihe
- Wahl eines Angriffsziels
- Kunst des Lavierens
- Typische Angriffe am Königs- und Damenflügel
- Minoritätsangriff
- Harmonie der Figurenstellung
- Bedeutung der Beweglichkeit
- Bedeutung der Prophylaxe
- Übergang ins Endspiel
* Endspiellehre
Studieren des methodischen Vorgehens (Erkennen der Gewinn- bzw. Verteidigungspläne) bei folgenden Endspieltypen:
- Dame gegen Turm
- Dame gegen 2 Türme
- Dame gegen Läufer
- Dame gegen Springer
- Dame gegen 2 Läufer
- Dame gegen 2 Springer
- Dame gegen Läufer und Springer
* Eröffnungen
- Favorisieren des Zuges 1.e2-e4, damit offene und taktisch betonte Spielweisen entstehen
- Spezialisieren auf je eine Verteidigung gegen 1.d2-d4, 1.c2-c4 und 1.Sg1-f3
- Anlegen einer entsprechenden Eröffnungskartei bzw. Datenbank
* Auswertung eigener Partien
Gründliches Analysieren der eigenen Wettkampfpartien mit Unterstützung eines erfahrenen Trainers
* Regelmäßiges Führen des individuellen Wettkampfbuchs; Trainer und Stützpunktleiter nehmen regelmäßig Einsicht in die Materialien und zeichnen sie ab.
* Spielen von Beratungspartien
Schwächere Spieler lernen von den verbalisierten Gedanken Leistungsstärkerer
* Gesunde Lebensweise, einschließlich Ausgleichssport

Organisation des Trainings
* Gruppentraining
D1-Kader können in kleineren Gruppen oder im Einzeltraining ausgebildet werden. Als effektiv und konditionsfördernd gelten Trainingsblöcke mit je vier Stunden (evtl. nur eine kleine Pausen einlegen).
* Lehrgänge
Lehrgänge an Wochenenden oder Tageslehrgänge ergänzen sinnvoll das regelmäßige Gruppentraining. Auch bei Lehrgängen soll auf eine intensivere Gestaltung der Unterrichts-/Trainingsstunden Wert gelegt werden.
* Hausaufgaben
Der Anteil der häuslichen Schacharbeit (Selbststudium und Selbsttraining) ist zu erhöhen. Der Computer als praktisches Heim-Trainingsmittel für das Eröffnungsstudium und als Sparringspartner ist regelmäßig zu nutzen.

Wettkampfziele
* Die Spitzenposition im jeweiligen Territorium ist zu behaupten.
* Erfolge bei Landesmeisterschaften (Platz 1-3 in ihrer Altersgruppe, beim Start in höheren Altersgruppen muss die Performance besser als die eigene DWZ sein).
* Qualifikation für Deutsche Jugendmeisterschaft in den einzelnen Altersklassen
* Bei Deutschen Meisterschaften ist eine höhere Performance zu erreichen (als die eigene DWZ).
* Verbessern der persönlichen Wertzahl

Wettkampfprogramme
* Spielen von jährlich 60 - 70 Partien unter wettkampfmäßigen Bedingungen
* Wettkämpfe an Unterverbands-/Bezirks-/Kreismeisterschaften in ihrer oder höheren Altersgruppe
* Mannschaftskämpfe bei der Jugend und bei Erwachsenen
* Jugendmeisterschaften der Landesverbände in den einzelnen Altersgruppen
* Deutsche Jugendmeisterschaften in den einzelnen Altersgruppen
* Offene Jugend- und Erwachsenenturniere

Trainingsmaterial
Schachbücher, Schachzeitschriften, Computerdatenbanken, Eigene Eröffnungskartei, Persönliches Wettkampfbuch,  Individueller Jahrestrainingsplan

Rahmenplan für D2-Kader
Erste Stufe des Leistungstrainings
Richtlinien zur Kaderaufstellung
D2-Kader sind begabte und entwicklungsfähige Talente der Altersgruppe U14 und jünger. Sie müssen den Willen zum verstärktem Training mitbringen und eine deutliche Leistungssteigerung im Wettkampfbetrieb erkennen lassen. Wichtig ist auch die Unterstützung des Elternhauses und der Schule.

Trainingsprogramm
Die erste Stufe des Leistungstrainings beinhaltet den Ausbildungsprozess für Jungen und Mädchen im D2-Kader der Landesverbände. Diese Trainingsstufe gilt gleichzeitig als Aufbautraining für die weiteren anspruchsvollen und trainingsintensiveren Stufen des Leistungstrainings. Jungen und Mädchen müssen besonders zu Hause im Selbststudium/ Selbsttraining neue Stoffgebiete erarbeiten und gewissenhaft ihre individuelle Eröffnungskartei (Datenbank) und ihr persönliches Wettkampfbuch führen. Die D2-Kader erarbeiten mit Hilfe ihres Heimtrainers einen jährlichen individuellen Jahrestrainingsplan.

Ausbildungsziele
* Verbesserung der taktischen Fähigkeiten
* Anstreben einer strategischen Spielführung auf taktischer Grundlage
* Studieren der Endspieltechnik, Gewinn- bzw. Remisverfahren von schwierigeren Basisendspielen
* Vertiefen und Aktualisieren der eröffnungstheoretischen Kenntnisse
* Aufstieg in den Kreis der D3-Kader
* Verbesserung der DWZ

Trainingsinhalte
* Das kombinatorische Sehvermögen und die Variantenberechnung ist durch ein verstärktes Lösen folgender Aufgabenstellungen zu schulen:
- Abwicklungskombinationen
- Remiskombinationen
- Praxisnahe Gewinnstudien
- Praxisnahe Remisstudien
* Nachstehende strategische Elemente, die in der dritten Stufe des Grundlagentrainings eingeführt wurden, sind variationsreich im Trainingsprozess zu wiederholen:
- Finden eines Hauptplans und Ableiten von Teilplänen
- Angriffs- und Verteidigungsoperationen
- Starke und schwache Felder
- Offene Linien
- Bedeutung des Raumvorteils
- Bedeutung des Zentrums
- Bekämpfen des Zentrums durch Figuren
- Wahl der Rochade
- Gute und schlechte Läufer
- Spiel mit Schwerfiguren
- Bedeutung der 7. Reihe
- Schwäche der Grundreihe
- Wahl eines Angriffsziels
- Kunst des Lavierens
- Typische Angriffe am Königs- und Damenflügel
- Minoritätsangriff
- Harmonie der Figurenstellung
- Bedeutung der Beweglichkeit
- Bedeutung der Prophylaxe
- Übergang ins Endspiel
* Endspiellehre
Studieren des methodischen Vorgehens (Erkennen der Gewinn- bzw. Verteidigungspläne) bei folgenden Endspieltypen:
- Turm gegen Läufer
- Turm gegen Springer
- Turm und Läufer gegen Turm
- Turm und Springer gegen Turm
- 2 Türme gegen Turm
- 2 Läufer gegen Turm
- 2 Läufer und Springer gegen Turm
- 2 Springer und Läufer gegen Turm.
* Eröffnungslehre
- Spielen von offenen Eröffnungen mit 1.e2-e4
- Erweiterung der Verteidigungssysteme in der Eröffnungsspezialisierung als Nachziehender gegen 1.e2-e4 und 1.d2-d4 (Aufnahme einer zweiten Variante in der jeweiligen Verteidigung)
- Anlegen einer entsprechenden Eröffnungskartei bzw. Datenbank.
* Auswertung eigener Partien
Gründliches Analysieren der eigenen Wettkampfpartien mit Unterstützung eines erfahrenen Trainers.
* Regelmäßiges Führen des individuellen Wettkampfbuchs. Trainer und Stützpunktleiter nehmen regelmäßig Einsicht in die Materialien.
* Spielen von Beratungspartien; Schwächere Spieler lernen von den verbalisierten Gedanken Leistungsstärkerer.
* Gesunde Lebensweise, einschließlich Ausgleichssport

Organisation des Trainings
* Gruppentraining
D2-Kader werden in kleineren Gruppen oder im Einzeltraining ausgebildet. Als effektiv und konditions-fördernd gelten Trainingsblöcke mit je vier Stunden.
* Lehrgänge
Lehrgänge an Wochenenden oder Tageslehrgänge ergänzen sinnvoll das regelmäßige Heimtraining.
* Hausaufgaben
Der Anteil der häuslichen Schacharbeit (Selbststudium und Selbsttraining) ist weiter zu erhöhen. Der Computer als praktisches Heim-Trainingsmittel für das Eröffnungsstudium und als Sparringspartner ist regelmäßig zu nutzen.

Wettkampfziele
* Die Spitzenposition im jeweiligen Territorium ist zu behaupten.
* Erfolge bei Landesmeisterschaften (Platz 1-3 in ihrer Altersgruppe, beim Start in höheren Altersgruppen muss die Performance besser als die eigene DWZ sein).
* Qualifikation für Deutsche Jugendmeisterschaft in den einzelnen Altersklassen
* Bei Deutschen Meisterschaften ist eine höhere Performance zu erreichen (als die eigene DWZ).
* Deutliche Verbesserung der persönlichen Wertzahl
* Erwerb einer Elo-Halbzahl

Wettkampfprogramme
* Spielen von jährlich 70 - 80 Partien unter wettkampfmäßigen Bedingungen
* Mannschaftskämpfe bei der Jugend und bei Erwachsenen
* Jugendmeisterschaften der Landesverbände in den einzelnen Altersgruppen
* Deutsche Jugendmeisterschaften in den einzelnen Altersgruppen
* Offene Jugend- und Erwachsenenturniere
* Teilnahme an internationalen Turnieren (Einladungsturniere und Open)

Trainingsmaterial
Schachbücher, Schachzeitschriften, Computerdatenbanken, Eigene Eröffnungskartei, Persönliches Wettkampfbuch, Individueller Jahrestrainingsplan

Rahmenplan für D3-Kader
Zweite Stufe des Leistungstrainings
Richtlinien zur Kaderaufstellung
D3-Kader sind begabte und entwicklungsfähige Talente der Altersgruppe U16 und jünger. Sie müssen den Willen zum verstärktem Training mitbringen und eine deutliche Leistungssteigerung im Wettkampfbetrieb erkennen lassen. Wichtig ist auch die Unterstützung des Elternhauses und der Schule.

Trainingsprogramm Leistungstraining Stufe 2
Die zweite Stufe des Leistungstrainings beinhaltet den Ausbildungsprozess für Jungen und Mädchen im D3-Kader der Landesverbände. Alle Jungen und Mädchen müssen besonders zu Hause im Selbststudium/ Selbsttraining neue Stoffgebiete erarbeiten bzw. vertiefen und gewissenhaft ihre individuelle Eröffnungskartei (Datenbank) und ihr persönliches Wettkampfbuch führen. Die D2-Kader erarbeiten einen jährlichen Individuellen Jahrestrainingsplan.

Wettkampfziele
* Erfolge bei Landesmeisterschaften (Platz 1-3 in der Altersgruppe, beim Start in höheren Altersgruppen muss die Performance besser als die eigene DWZ sein).
* Qualifikation für Deutsche Jugendmeisterschaft in den einzelnen Altersklassen
* Bei deutschen Meisterschaften Platz 1-6 in der Altersgruppe. Beim Start in höheren Altersgruppen ist eine höhere Performance zu erreichen (als die eigene DWZ/Elo-Zahl)
* Bei internationalen Einsätzen, z.B. Open soll die Performance besser sein als die eigene DWZ/Elo-Zahl
* Erwerb einer Elo-Zahl bzw. Verbesserung der Wertungszahl

Wettkampfprogramme
* Spielen von jährlich 80 - 90 Partien unter wettkampfmäßigen Bedingungen
* Wettkämpfe an Unterverbands-/Bezirks-/Kreismeisterschaften in ihrer oder höheren Altersgruppe
* Mannschaftskämpfe bei der Jugend und bei Erwachsenen
* Jugendmeisterschaften der Landesverbände in den einzelnen Altersgruppen
* Deutsche Jugendmeisterschaften in den einzelnen Altersgruppen
* Offene Jugend- und Erwachsenenturniere
* Teilnahme an internationalen Turnieren (Einladungsturniere und Open)

Trainingsziele
* Verbesserung der taktischen Fähigkeiten
* Anstreben einer strategischen Spielführung auf taktischer Grundlage Nachdem der Schwerpunkt der Schulung und auch des Spiels in den unteren Trainings- bzw. Kaderstufen mehr auf die Taktik ausgerichtet ist, sollten im D3-Kader zunehmend strategische Denkweisen verstärkt werden.
* Studieren der Endspieltechnik
* Vertiefen und Aktualisieren eröffnungstheoretischer Kenntnisse
* Aufstieg in den Kreis der D4-Kader

Trainingsinhalte
* Taktikübungen
Wiederholen der Kombinationsmotive aus dem Leistungstraining Stufe 1, damit das präzise Rechnen in taktischen Stellungen weiter verbessert wird.
* Turmendspiele
- Turm gegen Bauer
- Turm und Bauern gegen Bauern
- Turm und Bauer (außer Randbauer) gegen Turm
- Turm und Randbauer gegen Turm
- Turm und Bauern gegen Turm
* Eröffnung
- Erweiterung der individuellen Eröffnungskartei als Nachziehender gegen 1.e2-e4, 1.d2- d4, 1.c2-c4, 1.Sg1-f3.
- Erweiterung der individuellen Eröffnungskartei als Anziehender gegen 1.- g6, 1.- Sf6, 1.- Sc6
* Strategiethemen
Stellungen mit ungleicher Materialverteilung:
- Bedeutung ungleichfarbiger Läufer
- Läuferpaar
- Springer gegen Läufer
- Dame gegen 2 Türme
- Dame gegen Leichtfiguren
- Der relative Wert der Qualität
- Figur gegen Bauer(n)
* Auswertung eigener Partien
Gründliches Analysieren der eigenen Wettkampfpartien mit Unterstützung eines erfahrenen Trainers.
* Spielen von Trainingspartien mit verkürzter Bedenkzeit
Zweckmäßig sind Themapartien (z.B. vorgegebene Eröffnungen) mit reduzierter Bedenkzeit, aber nicht Blitzpartien. Für das Training von Endspielen oder strategischen Stellungen ist auch das Ausspielen von vorgegebenen Partiestellungen geeignet.
* Spielen von Beratungspartien
Schwächere Spieler lernen von den verbalisierten Gedanken Leistungsstärkerer.
* Einbeziehen des Computers als Sparringspartner
* Gesunde Lebensweise, einschließlich Ausgleichssport

Organisation des Trainings
* Gruppentraining
Das D3-Kader-Training sollte nach Möglichkeit als Gruppenarbeit in den Stützpunkten oder Talentezentren der Landesverbände durchgeführt werden. Die Trainingstreffen sollten ca. vier Stunden dauern. Die Trainingsinhalte sind überwiegend für eine Gruppenarbeit unter Anleitung eines Trainers geeignet.
* Einzeltraining
Ein Einzeltraining wird bei den D-Kadern nur in Ausnahmefällen möglich sein. Es ist anzustreben, wenn die finanziellen Voraussetzungen gegeben sind und ein besonderes Talent zusätzlich gefördert werden soll.
* Lehrgänge
Lehrgänge an Wochenenden oder auch für längere Zeit können das regelmäßige Training am Stützpunkt ergänzen oder auch vollständig ersetzen. Lehrgänge sollten nach Möglichkeit in Sportschulen stattfinden und Ausgleichssport beinhalten.
* Turnierbegleitung durch Heim- oder Landestrainer
Eine sehr effektive Ergänzung zum regelmäßigen Training im Stützpunkt kann die Betreuung der
Spieler bei Turnieren sein. Der Trainer hat beim Wettkampf Gelegenheit, bei der Vor- und
Nachbereitung der Partien mitzuwirken.

Trainingsmaterial
* Schachbücher
* Schachzeitschriften
* Computerdatenbanken
* Eigene Eröffnungskartei
* Persönliches Wettkampfbuch
* Individueller Jahrestrainingsplan

Rahmenplan für D4-Kader
Dritte Stufe des Leistungstrainings
Richtlinien zur Kaderaufstellung
D4-Kader
sind die besten Talente der Altersgruppe U18 und jünger. Das Höchstaufnahmealter beträgt 17 Jahre. Sie müssen den Willen zum Selbststudium/Selbsttraining mitbringen und eine deutliche Leistungssteigerung im Wettkampfbetrieb erkennen lassen. D4-Kader können durch den DSB auch in den D/C-Kaderkreis des Deutschen Schachbundes aufgenommen werden.

Trainingsprogramm Leistungstraining Stufe 3
Die Jungen und Mädchen müssen so motiviert sein, dass sie regelmäßig zu Hause im Selbststudium/ Selbsttraining neue Stoffgebiete erarbeiten bzw. vertiefen und gewissenhaft ihre individuelle Eröffnungskartei (Datenbank) und ihr persönliches Wettkampfbuch führen. Alle Kader erarbeiten einen jährlichen Individuellen Jahrestrainingsplan.

Wettkampfziele
* Bei Deutschen Meisterschaften in ihrer Altersgruppe Platz 1-2 (ab U14 und älter)
* Bei Deutschen Meisterschaften in ihrer Altersgruppe Platz 1-4 (U12 und jünger)
* Bei internationalen Einsätzen, z.B. Open soll die Performance besser sein als die eigene DWZ/Elo-Zahl
* Steigerung der Elo-Zahl bzw. Erwerb einer Elo-Zahl bei jüngeren Spielern

Wettkampfprogramme
* Spielen von jährlich 80 - 100 Partien unter wettkampfmäßigen Bedingungen
* Mannschaftskämpfe bei der Jugend und bei Erwachsenen (einschließlich 2. Bundesliga)
* Deutsche Jugendmeisterschaften in den einzelnen Altersgruppen
* Offene Jugend- und Erwachsenenturniere
* Teilnahme an internationalen Turnieren (Einladungsturniere und Open)

Trainingsziele
* Aktives Beherrschen der Inhalte des Leistungstrainings Stufe 3 und erfolgreiches Umsetzen in der Spielpraxis
* Anstreben einer strategischen Spielführung auf taktischer Grundlage
* Verstärktes Studium der Endspieltechnik
* Vertiefen und Aktualisieren der eröffnungstheoretischen Kenntnisse
* Aufstieg in den Kreis des D/C-Kaders im Deutschen Schachbund

Trainingsinhalte
* Taktikübungen: Wiederholen und Variieren der Kombinationsmotive aus dem Leistungstraining Stufe 3
* Endspielstudium Damenendspiele:
- Dame gegen Bauern
- Dame und Bauer gegen Dame (Mittelbauer, Läuferbauer, Springerbauer, Turmbauer)
- Dame und Bauern gegen Dame

* Eröffnung
- Erweiterung der individuellen Eröffnungskartei als Nachziehender gegen die meisten sinnvollen Verteidigungen von Weiß
- Erweiterung der individuellen Eröffnungskartei als Anziehender gegen die meisten sinnvollen Verteidigungen von Schwarz
* Strategiethemen zu Bauernstrukturen:
- Doppelbauer, Tripelbauer
- Freibauer
- Die Kraft verbundener Freibauern
- Rückständiger Bauer
- Bauerninseln
- Isolierter Bauer
- Isolierter Damenbauer
- Hängender Bauer
- Bauernmehrheit am Damenflügel
- Bauernmehrheit am Königsflügel
- Bauernketten
- Formationen aus ausgewählten Eröffnungen (Igel, Benoni, Stonewall etc.)
* Auswertung eigener Partien
Gründliches Analysieren der eigenen Wettkampfpartien mit Unterstützung eines erfahrenen Trainers.
* Spielen von Beratungspartien
Schwächere Spielerlernen von den verbalisierten Gedanken Leistungsstärkerer.
* Spielen von Trainingspartien mit verkürzter Bedenkzeit
Zweckmäßig sind Themapartien (z.B. vorgegebene Eröffnungen) mit reduzierter Bedenkzeit. Für das Training von Endspielen oder strategischen Stellungen ist das Ausspielen von vorgegebenen Partiestellungen zweckmäßig.
* Anfertigen von Spielerporträts
Über die leistungsstärksten Spielerpersönlichkeiten der Schachgeschichte sind schachspezifische Porträts zusammenzustellen und zu erklären.
* Einbeziehen des Computers als Sparringspartner
* Nutzen von elektronischen Datenbanken (ChessBase) und Partien aus dem Internet
* Gesunde Lebensweise, einschließlich Ausgleichssport

Organisation des Trainings
* Gruppentraining
Das D4-Kader-Training sollte möglichst als Gruppenarbeit in den Stützpunkten oder Talentzentren der Landesverbände durchgeführt werden. Die Trainingstreffen sollen mindestens vier Stunden dauern. Die Trainingsinhalte sind überwiegend für eine Gruppenarbeit unter Anleitung eines Trainers vorgesehen.
* Einzeltraining
Durchführen eines Einzeltrainings als effektivste Form der Trainingsunterweisung, wenn organisatorische und finanzielle Möglichkeiten vorhanden sind. Von allen D4-Kaderspielern wird ein wissenschaftliches Selbststudium und Selbsttraining von wöchentlich 10-15 Stunden erwartet.
* Lehrgänge
Lehrgänge an Wochenenden oder auch für längere Zeit sind verstärkt zu nutzen. Sie sollten möglichst in Sportschulen stattfinden und Ausgleichssport einschließen.
* Turnierbegleitung durch Trainer

Aufgaben des Trainers
* Planen des gemeinschaftlichen und individuellen Trainings
* Durchführen regelmäßiger Trainingstreffen
* Leiten von Lehrgängen
* Bereitstellen von Lehrmaterialien
* Hausaufgaben vergeben und Einsichtnahme in Trainingsmaterialien (Eröffnungskartei und Wettkampfbuch)
* Hinführen zum Arbeiten am Computer und im Internet
* Aufstellen eines jährlichen individuellen Trainingsplans (Heimtrainer)
* Betreuung bei Turnieren

Trainingsmaterial
Schachbücher, Schachzeitschriften, Computerdatenbanken, Internetanschluss, Eigene Eröffnungskartei, Persönliches Wettkampfbuch, Individueller Jahrestrainingsplan

Beschluss des Präsidiums des Landesschachbundes Brandenburg vom 30. September 2009. Die Trainingspläne wurden dem Landessportbund Brandenburg vorgelegt.